Und wie
versprochen nun der zweite Blogeintrag über unsere kleine Reise in den Norden
Togos und über meinen Jahreswechsel :-).
Die Reise
zwischen Weihnachten und Neujahr hatten ein paar unter uns in der WG schon seit
längerem mal angepeilt, da sich natürlich fast alle an die togoischen
Schulferien halten müssen und sich deswegen der Zeitraum als sehr günstig
erwies. Auch ich wurde dann gefragt und da es bei meiner Einsatzstelle sowieso
kein Problem ist, Urlaub zu nehmen, habe ich das Angebot auch gerne angenommen.
Kurz stand meine Entscheidung dann nach dem Überfall doch auf der Kippe, doch
Mara und ich haben zusammen entschieden, dass dieser unangenehme Zwischenfall
trotzdem nichts verändern soll. Wäre das nicht passiert, hätten wir die Reise
natürlich unternommen – und so sollte es dann auch sein; wieso also zu Hause
bleiben und sich das durch solch ein Erlebnis nehmen lassen?
So kam es
also, dass wir – Mara, Alina, Patricia und ich – mit bepackten Rucksäcken am
25. Dezember um kurz vor 8 Uhr morgens unsere Wohnungstür hinter uns
verschlossen und uns an den allgemeinen Taxi/Busbahnhof begaben. Dort hätte man
uns natürlich am liebsten jeweils in 5 Teile zerrissen, da uns am besten jeder
zu unserer ersten Station fahren wollte. Kurz warteten wir noch auf Hannah und
Marie und dann ging es auch schon los. Wir waren alle ganz schön gespannt,
endlich erkundeten wir auch mal den Norden Togos.
Erste Station: Sokodé
Sokodé liegt
eigentlich noch gar nicht so weit im Norden des Landes, eher erst kurz über der
Mitte und dementsprechend auch in der „Région Centrale“. Besonders
kennzeichnend ist an diesem Städtchen, dass sie sehr muslimisch geprägt ist.
Moscheen fand man also wirklich überall, so auffällig viele findet man auch in
der Hauptstadt Lomé eher nicht. Meiner Meinung nach verleiht diese Tatsache der
Stadt deswegen sogar ein etwas orientalischeres Flair – auch das ist in Lomé
einfach ungewohnt, obwohl wir natürlich auch hier regelmäßig dem Muezzinruf der
umliegenden Moscheen lauschen können.
Die zentrale und große Moschee in Sokodé, gleich gegenüber vom Markt. |
Die Fahrt
von Lomé bis Sokodé war nach togoischen Verhältnissen wirklich angenehm. Wir
saßen in unserem Kleinbus nicht allzu gequetscht, was die lange Fahrt von ca. 6
Stunden wenigstens ein bisschen erträglich machte. Da Lea und Lena ja bereits
einige Tage vorher ihre Reise gestartet hatten, waren sie bereits in Sokodé,
doch leider verpassten wir uns um wirklich ein paar Minuten, da an diesem Tag
die Reise der beiden noch weiter in den Norden gehen sollte. Immerhin konnten
sie uns ihre Bleibe der letzten Tage empfehlen, woraufhin wir uns mit dem
Kleinbus direkt dorthin fahren ließen, um nicht noch (bepackt wie wir waren)
extra Touren durch die ganz unbekannte Stadt machen zu müssen. Das klappte also
alles reibungslos, in dem Hotel wurden wir äußerst freundlich empfangen und
bekamen ohne Probleme drei Doppelzimmer zu einem fairen Preis. Dort wollten wir
für die nächsten zwei Nächte bleiben.
An diesem
Tag selber machten wir nicht mehr allzu großes Programm, ruhten uns stattdessen
etwas aus und machten gegen Abend dann die erste kleine „Mini-Erkundungstour“
durch Sokodé, indem wir ein bisschen an der großen Straße in Richtung Zentrum
liefen, unter anderem, um noch eine Kleinigkeit zu essen zu ergattern. An
diesem Abend merkte ich dann leider doch, dass der Überfall einfach doch
ziemlich großen Einfluss auf mich genommen hat. Unter anderen Umständen hätte
ich diesen kleinen Spaziergang in der Abenddämmerung genossen, doch in der so
komplett unbekannten Umgebung bei Dunkelheit und auf einer sehr schlecht
beleuchteten Straße wieder zurück zu laufen, versetzte mich wieder mehr in
Panik, als ich es gewollt hätte. Aber natürlich kamen wir sicher wieder im
Hotel an und setzten uns dann entspannt dort mit Lichterkette, ein bisschen
Musik und unserem Essen auf die Dachterrasse, ließen dort den Abend ausklingen
und besprachen das Programm für den anstehenden Tag. In der Nacht merkte ich
zum ersten Mal in Togo den angekommenen Harmattan, ein Wind, der in den Monaten
Dezember und Januar ein bisschen kältere Luft und extrem viel Staub bringt, da
dieses Windsystem enorme Mengen an Saharasand nach Westafrika weht. In dieser
Nacht musste ich also das erste Mal, seit ich hier bin, wirklich zur Decke
greifen und mich zudecken.
Die Dachterrasse unseres Hotels in Sokodé bei Abenddämmerung. |
Fancy Bild, nicht wahr? |
Am nächsten
Morgen hatten wir uns um eine bestimmte Uhrzeit verabredet, um gemeinsam zu
frühstücken. Dazu nahmen wir uns erst einmal Motos ins Zentrum, kauften dort
vor dem Markt Bananen und Brot und suchten dann noch eine Cafeteria auf, wo wir
uns hinsetzen und auch etwas trinken konnten.
Eeeeine Runde Brot für uns alle, bitteee :-) |
Anschließend
machten wir uns gestärkt auf den Weg zum „Grand Marché“ von Sokodé. Man könnte
meinen, das sei doch ein Markt wie jeder andere hier in Togo, aber trotzdem ist
es einfach immer wieder interessant auch andere Märkte zu besuchen. Auch dieser
war auf seine Weise besonders, da er zum Beispiel auf mehrere Etagen aufgeteilt
war, was sonst eher unüblich ist, denn normalerweise spielt sich alles auf
einer Ebene ab. Wir nahmen uns ausgiebig Zeit, ein wenig zu stöbern und
vielleicht das ein oder andere als Souvenir aus Sokodé mitzunehmen. Eine
weitere Feststellung, die ich gemacht habe, je weiter man in den Norden kommt:
Als Weiße wird man erstaunlich wenig beachtet. Nicht „nicht beachten“ in dem
Sinne, dass ich nicht auffalle und die Leute mich nicht anschauen, sondern in
dem Sinne, dass man überraschend viel in Ruhe gelassen wird. Keine unendlichen
„Yovo“-Rufe (okay – dort oben spricht man auch häufiger die Sprache der
Kotokoli oder Kabiye und weniger Ewe, aber auch so wurde uns nicht viel
hinterhergerufen), kein ständiges Anfassen von Kindern oder Marktfrauen, die
möchten, dass man unbedingt an ihrem Stand etwas kauft. Das ist in Lomé nach
meiner Erfahrung schon deutlich anders. Es hat den Besuch auf dem Markt in
Sokodé aber schon echt angenehmer und entspannter gemacht – ich habe es genossen!
Ein paar Eindrücke... |
...vom Markt in Sokodé. |
Für eine
kleine Mittagspause kehrten wir dann kurz ins Hotel zurück und ruhten uns aus,
anschließend trafen wir uns wieder für einen Besuch im „musée régional de
Sokodé“, von dem wir uns erhofften, etwas mehr über die Stadt und die Region zu
erfahren. Das stellte sich leider als kleinen Flop heraus, denn wir kamen dort
an, waren die einzigen Besucher (gefühlt auch die einzigen seit längerer Zeit)
und weckten einen sehr alten Mitarbeiter aus seiner Ruhe. Eigentlich bestand
das „Museum“ auch nur aus einem Raum, in dem an der Wand die verschiedenen
ehemaligen Gouverneure Togos aufgehängt waren, die noch zu Kolonialzeiten
herrschten. Ansonsten schmückten noch traditionelle Instrumente oder Waffen den
Raum. Zu Beginn wurde es uns selbst überlassen, ob wir selbst etwas den Raum
erkunden oder ob wir eine kleine Führung wollten und letzteres lehnten wir
natürlich nicht ab. Leider war der ältere Herr nicht so gut verständlich, aber
dennoch nahmen wir an Informationen mit, was wir konnten. Sogar einige der Instrumente
wurden uns vorgeführt. Mit einem kleinen Gästebucheintrag verabschiedeten wir
uns dann auch schon nach nicht allzu langer Zeit wieder.
Der Raum des "musée régional de Sokodé" |
Zu jedem Foto und Namen verliert unser Guide ein paar erklärende Worte. |
Ohne einen Gästebucheintrag durften wir das Museum nicht verlassen, also taten wir ihm den Gefallen ;-) |
Da wir für
den Rest des Nachmittags ansonsten kein wirkliches Programm mehr gemacht
hatten, schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen Sokodés. Außerdem
machten wir uns auf die Suche nach dem ein oder anderen Kolonialgebäude, wie
sie im Reiseführer von Togo ausgeschrieben waren. Letztendlich sind wir der
Wegbeschreibung gefolgt, aber ob wir nun vor einem ehemaligen Kolonialgebäude
standen oder nicht, weiß leider keiner von uns. Dafür haben wir Sokodé ein
wenig gesehen. Abends gingen wir dann in eine Fufu-Bar, die wir auf unserem
kleinen Erkundungstrip gesehen haben, kehrten dann wieder in Richtung Hotel zurück
und setzten uns aber gegenüber noch für eine Weile in eine Bar, bevor es dann
für alle ins Bett ging, denn am nächsten Tag sollte die Reise ja weitergehen.
"Stehen wir hier vor so einem Kolonialgebäude?" - "Egal, wir machen einfach mal ein Foto" |
Hallihallo Togo :-) Was man nicht alles so auf einem Spaziergang durch Sokodé findet.... |
Zweite Station: Kara
Dienstagsmorgens
entschieden wir uns für die Weiterreise in die Stadt, die der „Région de la
Kara“ ihren Namen gegeben hat. Dazu nahmen wir uns ganz einfach ein Taxi, denn
für die Strecke von Sokodé nach Kara ist es nicht nötig, einen Kleinbus zu
nehmen. Unser Taxifahrer bot uns auf dem Weg noch an, bei der „Faille d’Aledjo“
vorbeizufahren, einer Schlucht, die auf dem Weg liegt. Das Angebot nahmen wir
gerne an und machten somit auch hier noch kurz einen Abstecher, der sich für
mich auch echt gelohnt hat. Ich fand die Kulisse äußerst beeindruckend!
Rucksack ist gepackt und aufgesetzt und so kann die Reise gut gelaunt weitergehen! |
Bei der "Faille d'Aledjo" - findet ihr mich? |
Eine
zweistündige Fahrt später setzte uns der Taxifahrer mal wieder vor dem Hotel
ab, in dem Lea und Lena die letzten Nächte schon verbracht hatten. Diesmal gab
es im „Haupthaus“ keinen Platz mehr, aber zwei Türen weiter zeigte man uns
genügend Zimmer, die für die nächsten Nächte ebenfalls genügten.
Natürlich
wollten wir jetzt endlich auch Lea und Lena treffen; da die beiden aber zuerst
nicht erreichbar waren, gingen wir schon einmal ein bisschen durch Kara und
setzten uns in eine Cafeteria, um etwas zu trinken, bis wir dann schließlich auch
die anderen beiden erreichten und mit ihnen einen Treffpunkt ausmachten.
Zusammen ging es dann erst mal auf den Grand Marché von Kara, denn auch den
wollten wir nicht verpassen. Auch dieser Markt ist natürlich einer von vielen
und ist doch irgendwie anders. Er war unglaublich riesig, und sogar geteerte
Straßen führten durch den Markt. Das kenne ich vom Markt sonst bisher
eigentlich nicht. Da wir eine große Gruppe waren, verlor man sich natürlich
immer mal wieder, aber so konnte jeder danach schauen, worauf er Lust hatte und
wir trafen uns dann einfach einige Zeit später wieder.
Und noch ein paar Eindrücke vom Grand Marché in Kara... |
Einfach zum
Vergleich zu Lomé wollten wir auch mal die zweite Universität in Togo
besichtigen, denn es gibt nur in Lomé und Kara eine. Obwohl ich bisher noch gar
nicht auf dem Campusgelände in Lomé war, habe ich für den späteren Vergleich
zumindest schon mal das von Kara gesehen. Das Gelände ist recht groß, ein
Gebäude ähnelt dem nächsten und für mich hatte es sogar ein bisschen mehr etwas
von einem großen Schulgelände. Neben dem anliegenden Sportgelände setzten wir
uns einfach so noch etwas auf die Tribüne, um ein paar jungen Leuten beim
Fußballspielen zuzuschauen, bevor wir uns für diesen Tag dann wieder auf den
Weg zurück zum Hotel machten.
Gemeinsam
mit Lea und Lena gingen wir abends in eine Cafeteria gar nicht weit von unserer
Bleibe, die die beiden schon vorher ausgekundschaftet und gelobt hatten und
aßen dort gemütlich zu Abend.
Am nächsten
Tag stand auf unserem gemeinsamen Programm die Besichtigung eines
Koutammakou-Dorfes. Leider eine unglaubliche Touri-Aktion, die mir vor allem
für die Bewohner auch leidtut, aber es ist nun mal auch eine verdammt
interessante Touri-Aktion, die ich an diesem Tag wirklich sehr genossen habe.
In den
Koutammakou-Dörfern, die wohl auch „Tamberma“ genannt werden, wohnen ganz
gewöhnlich Familien zusammen. Das Besondere ist aber, dass sie ausschließlich
in selbstgebauten Lehmhütten wohnen, deren Bau bis zu 3 Monaten gehen kann.
Seit 2004 ist das Ganze sogar eingetragen in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe
und neben den ganz normalen „Tatas“ (so werden die einzelnen Häuschen genannt),
in denen die Familien wohnen, existiert auch eine „UNESCO-Tata“, extra für die
Besichtigung gebaut, aber deswegen auch leider nur halb so originell. Im Gegensatz
zu den anderen Tatas, wurde in diesem Haus zum Beispiel einfach die Kochstelle
ausgelassen und stattdessen wurden Treppen eingebaut, damit die Besucher auch
nicht – wie in den anderen Tatas – klettern müssen. Von der Aufteilung her
lassen sich die Tatas eher schwierig beschreiben, aber ich gebe mein Bestes (Die
Fotos veranschaulichen das Ganze ja etwas und ansonsten ist natürlich selbst
besichtigen so oder so die beste Alternative ;-) ): Betritt man das Haus, steht
man im Grunde genommen einfach im „leeren Raum“. Hier und da ist eine Stelle,
um beispielsweise Lebensmittel wie Mais zu mahlen und ansonsten ist der Raum
größtenteils mit jahrealten Überbleibseln von Fetischen geziert. Sie dienen zum
Schutz des Hauses oder wurden zum Beispiel dann angewandt, wenn jemand aus der
Familie krank wurde. Eine größere Stufe weiter befindet man sich in der Küche,
wo natürlich über offenem Feuer zubereitet wird. Außerdem sind die Häuser quasi
zweistöckig aufgebaut, denn noch ein paar „Stufen“ höher (wie gesagt – nur das
UNESCO-Haus hatte wirklich Stufen, ansonsten wird mehr geklettert) steht man
auf dem Haus unter freiem Himmel, wo man zum Teil die Schlafgemache findet (in
denen aber in der Regel nur bei Regen geschlafen wird, ansonsten im Freien) und
außerdem verschiedene Orte, um Lebensmittel zu trocknen oder auch zu lagern.
Natürlich haben wir nicht nur die UNESCO-Hütte von innen gesehen, sondern auch
eine, in der wirklich Bewohner des Dorfes hausen – der Grund, wieso ich meinte,
dass mir die Bewohner leidtun. Wir fragten auch den Guide, ob es die Bewohner
nicht unglaublich stören und nerven muss, wenn täglich gruppenweise Touristen
durch deren Haus laufen (obwohl wir ja selbst nicht mit besserem Beispiel
vorangehen), aber er beruhigte uns, indem er uns erklärte, dass sie durch die
entstehenden Einnahmen ja ganz schön profitieren und unterstützt werden. Na gut
– so soll es sein. Ich fand den Besuch dort ja auch wirklich sehr interessant
und würde es jederzeit anderen empfehlen, sich das ebenfalls anzuschauen. Vor
Ort konnte man sich am Ende auch noch von den Bewohnern handgemachte Souvenirs
kaufen, bevor wir den Dorfchef wieder verabschiedeten und es dann auch wieder
weiterging.
Auf dem Weg zu den Koutammakou-Dörfern. Da seht ihr übrigens auch, wie diesig es die ganze Zeit ist. |
Das ist so eine Tata-Hütte. |
Das ist die Hütte von innen und links seht ihr die beschriebenen Überbleibsel der Fetische. |
Die Kochstelle eine Stufe höher. |
Und das hier ist das Schlafgemach. Da kam man nur durch ein Miniloch als Eingang ein - fragt mich nicht, wie die alte Dame das dort immer macht. Ich glaube, ich hätte da nicht durchgepasst. :-D |
Unser Guide
führte uns als nächstes zu einem riesigen Baobab-Baum. Schon von außen ein
faszinierender Anblick aufgrund der Größe dieses Baumes, der häufig auch
Affenbrotbaum genannt wird. Das Besondere an diesem war aber, dass er von innen
hohl und somit quasi bewohnbar ist. Uns empfing dort ein junger Herr, der uns
auch in einem ganz gelassen zeigte, wie er von innen den Baum hochklettern
konnte. Gefühlt sehe selbst ich beim Treppensteigen angestrengter aus.
Diese
Attraktion markierte dann auch das Ende der Tour und wir fuhren also wieder
zurück nach Kara, wo wir zusammen noch etwas zu Mittag aßen, bevor wir dann
Lena und Lea wieder verabschiedeten, weil sie sich wieder auf den Weg in
Richtung Süden machen wollten.
Der riesige Baobabbaum. Der Schlitz, den ihr seht, ist der Eingang. |
Und da kletterte er einfach super entspannt im Innern des Baumes hoch. |
Für unseren
weiteren Aufenthalt im Norden Togos stand am nächsten Morgen der Park Sarakawa
auf dem Programm. Dies ist ein Park, in dem über mehrere hundert Hektar (die
genaue Fläche habe ich leider vergessen, aber ich weiß, dass er sehr sehr
riesig ist) Tiere wie zum Beispiel Gnus, Büffel, Zebras und Antilopen in freier
Wildbahn leben. Man fährt auf der Suche nach den Tieren in einem großen Jeep
dann querfeldein durch den Park. Mit Glück hätten wir in einem See auch
Krokodile erspähen können, doch diese ließen sich nicht blicken. Ansonsten
zeigte man uns (leider eingezäunt) noch Riesenschildkröten, Strauße und einen
Affen. Insgesamt war auch das eine gelungene Tour – vor allem die Zebras aus
dieser Nähe haben mich sehr beeindruckt!
Ganz viele Eindrücke aus dem Park Sarakawa. Ich finde selbst jetzt noch die Fotos beeindruckend. |
Endstation: Lomé
Anders als
ganz ursprünglich geplant, steuerten wir nach diesem Vormittag auch schon
wieder die Heimreise nach Lomé an. Wir beschlossen, die normalerweise etwa
8-stündige Fahrt in einem durchzuziehen, nur Mara und Alina stiegen in Atakpamé
bereits aus, um noch Judith und Bernadette zu besuchen. Für uns ging die Fahrt
dann mehr oder weniger weiter, denn schon nach kurzer Zeit kündigte sich mit
lauten komischen Geräuschen eine Reifenpanne an – na super. Am Straßenrand
warteten wir dann einige Stunden, bis alles wieder repariert war und es endlich
weitergehen konnte. Mit etwas Verspätung und stattdessen nach einer 10- bis
11-stündigen Fahrt kamen Marie, Hannah, Patricia und ich dann aber sicher in
Lomé an. Von dort aus verabschiedeten wir uns nach dieser schönen Reise
voneinander und nahmen uns dann nur noch schnell Mototaxis, die uns nach Hause
brachten.
Auf der Rückfahrt von Kara nach Lomé. Ein paar Hühner traten die Rückreise übrigens auch mit an. |
Am Straßenrand mussten wir notgedrungen die Reifenpanne beheben. - Ach und ja, ihr seht richig. Wir transportierten zwei Motos auf dem Dach. |
Dort
angekommen bemerkten wir ungläubig, wie auch in Lomé der Harmattan sein Unheil
trieb, denn uns empfingen unsere verzweifelten Mitbewohnerinnen, die sich dafür
entschuldigten, dass es so dreckig aussehe, obwohl sie ja erst nachmittags
gefegt hatten. Also echt ganz schön lästig, auch unser Zimmer sah nach diesen
paar Tagen Abwesenheit unmöglich aus. Und so langsam vermisse ich es, endlich
mal wieder richtig blauen Himmel zu sehen. Es wird zwar langsam besser, aber es
ist ständig sehr diesig, da immer noch der ganze Staub in der Luft hängt.
Endgültige Endstation: Au Revoir 2016!
Und so
neigte sich also der Kurzurlaub dem Ende zu und wir trafen stattdessen nun alle
Vorbereitungen für das Neujahrsfest. In den letzten Tagen des alten Jahres
kaufte ich mir noch endlich wieder ein Handy und eine neue SIM-Karte, damit ich
nun wieder persönlich erreichbar bin. Zusammen erledigten wir alle nötigen
Einkäufe für den Silvesterabend und dann trudelten auch am 31. schon die
eingeladenen Gäste zu uns ein. Wir hatten mal wieder zu uns eingeladen,
verwandelten unseren Balkon vorher noch in eine echt schöne Location und
feierten dann zunächst bei uns ein wenig. Wir nutzten die Chance, dass alle
Jungs bei uns versammelt waren, um ihnen noch unser
Weihnachts-/Neujahrsgeschenk zu überreichen, denn wir hatten T-Shirts für unsere
Gruppe drucken lassen, von denen nun jeder eines hat. Dann machten wir uns alle
gemeinsam auf den Weg zum Strand, um ursprünglich dort in das neue Jahr zu starten. Das gelang uns leider nicht so
ganz, denn bis die ganze Truppe zuvor loskam und Taxis gefunden wurden, war es
schon echt spät und so verbrachten wir leider 0 Uhr im Taxi. Mit einer
Viertelstunde Verspätung kamen wir dann am Strand an, wo es aber auch nicht
wirklich ein größeres Feuerwerk gab, als sonst überall. Das Feuerwerk in Europa
ist also generell ein viel größerer Teil vom Neujahrsfest als hier, aber auch
diese andere Art, in das Jahr zu starten, behalte ich für immer in Erinnerung.
Die meisten Togoer verbringen dieses Fest aber übrigens auch eigentlich mit
ihrer Familie und in der Kirche und den 1. Januar verbringen dann die meisten
mit „Feiern“ – wirklich im Sinne von „Feiern“. Ich war ganz verwundert, wie
lange sich das Neujahrsfest hier zieht, denn noch am 2. Januar war es schwer,
Mototaxis zu finden, da die Leute nicht arbeiteten. Man war sogar ganz
verwundert, mich montags wieder auf der Arbeit zu sehen. „C’est la fête, tu
fais quoi ici?“ (zu Deutsch: Was machst du hier? Es wird doch noch gefeiert!)
Vielleicht zählt auch das zu einem der kleinen Kulturunterschiede, die man
vorher einfach nicht wissen kann :-).
Man könnte meinen, unsere Terrasse wurde in eine Disko verwandelt ;-P (Foto: Stella) |
Grooooße Freude und Begeisterung.... (Foto: Stella) |
...beim Auspacken unserer T-Shirts! (Foto: Stella) |
So – und so
neigt sich auch dieser ellenlange Blogeintrag dem Ende zu. Ab dem 27. Januar
bin ich auf Zwischenseminar und ich hoffe, dass ich es schaffe, mich vielleicht
vorher noch einmal zu melden, um vom Januar zu berichten. Denn auch
einsatzstellenmäßig passiert bei mir zurzeit einiges. Seid mir aber bitte nicht
böse, wenn ich es mal wieder doch nicht pünktlich schaffe!
Bis zum
nächsten Eintrag, ihr Lieben!
Ganz liebe
Grüße,
eure
Valentina :-)
P.S.: Alle Fotos, die ihr hier in diesem Blogeintrag seht (zumindest die von der Reise), stammen von der lieben Hannah. Ein Dank an sie, dass ich sie ihr klauen durfte, um euch auch ein paar Eindrücke zu vermitteln! :-)