Wie ihr
seht: ich habe es vor dem Zwischenseminar nicht mehr geschafft, noch einen
Blogeintrag hochzuladen und auch seit dem Zwischenseminar sind ja schon wieder
Ewigkeiten vergangen. Es tut mir ja Leid – eigentlich hatte ich mir
vorgenommen, wieder regelmäßiger zu schreiben.
So gebe ich
Euch nun nach längerer Zeit mal wieder ein Update. Ganz allgemein geht es mir
nach wie vor gut, worüber ich sehr froh bin, vor allem was meine Gesundheit
betrifft. Bisher gab es bei mir wirklich noch nichts Ernstes und ich drücke die
Daumen, dass dies weiterhin so bleibt! Das einzige Wehwehchen der letzten Zeit
waren unglaubliche Rückenschmerzen, die jetzt aber nach dem Kauf einer neuen
Matratze hoffentlich nach und nach verschwinden. Check!
Da dies in
letzter Zeit ziemlich viel Zeit, Energie und Nerven beansprucht hat, möchte ich
in diesem Eintrag gerne mit meiner Einsatzstellensituation und dem
Zwischenseminar anfangen.
Was
Letzteres betrifft, war ich wirklich froh, mal aus dem gewohnten Alltag
herauszukommen und Lomé für eine Woche zu verlassen. Es war zwar auf der einen
Seite auch schade, da zwei Tage zuvor ja auch erst die anderen vom
Zwischenseminar aus Ghana mit schön viel Besuch zurückkamen und ich gerne mehr
mit ihnen unternommen hätte, aber eine kleine Auszeit tat gut. Außerdem war ich
nach dem ersten Tag, als die anderen zum Zwischenseminar in Ghana waren das
erste Mal froh, doch in Togo für das Seminar eingeteilt zu sein (vorher hatte
ich die, die nach Ghana durften, sehr beneidet), da sich am ersten Abend in
Ghana wieder ein Überfall auf eine Gruppe von 14 Freiwilligen ereignete, worauf
ich absolut froh war, so etwas nicht noch einmal erleben zu müssen. Zur Beruhigung: Auch diesmal ist es
glimpflich ausgegangen und keiner wurde verletzt, aber der Schock saß erneut
tief, auch bei den Daheimgebliebenen.
Wir waren
für unser Seminar nicht weit von Lomé, ein bisschen außerhalb, circa eine
Dreiviertelstunde entfernt am Togosee. Dort haben wir die 7 Nächte in kleinen
Bungalows direkt am Seestrand verbracht, ein unglaublich schöner, ruhiger und
idyllischer Ort und abgesehen davon wurden wir wunderbar lieb und freundlich
vom Personal umsorgt und gut bekocht! Das Zwischenseminar verlief wirklich
erfolgreich, hat jedem von uns die Gelegenheit zu geben, die vergangene Zeit
ausführlich zu reflektieren und sich auch schon einmal Gedanken über die
verbleibende Zeit und sogar die Zeit nach Togo zu machen. Über alles haben wir
ausführlich gesprochen und haben uns so also mit unseren Einheiten an den
Schlagwörtern „Rückblick“, „Ausblick“, und „Weitblick“ entlang gehangelt. Da
wir ja eine gemischte Freiwilligengruppe aus Ghana und Togo waren, war es zudem
noch unglaublich interessant, sich während, aber auch außerhalb der Einheiten
in Gesprächen ein bisschen auszutauschen und viele Gemeinsamkeiten, aber auch
Unterschiede zwischen den benachbarten Ländern und unserem Freiwilligendienst
festzustellen.
Beim Zwischenseminar: Unser Ausblick aus dem Zimmer... |
...ein Blick auf ein paar der Bungalows... |
...ein Blick auf den "Seestrand"... |
...ein wirklich schöner Ort! |
Anfang des
Jahres hatte ich mit unserer Verantwortlichen in Deutschland telefoniert, um
einerseits noch den Überfall zu besprechen, aber hauptsächlich, um ihr die
Situation in der Einsatzstelle zu erklären. Von ihr aus gab es von Anfang an
keine Einwände dagegen, die Einsatzstelle zu wechseln, da auch Erfahrungen aus
den letzten Jahren ja schon das Gleiche ergeben hatten und man dieses Jahr
meinem Chef eine letzte Chance geben wollte. Chance vertan – also Geduld von
unserer Seite aus am Ende und das OK meiner Organisation in Deutschland mit dem
Appell, sich einfach so schnell wie möglich um etwas Neues zu bemühen und mit
der alten Einsatzstelle abzuhaken. Daraufhin war ich wirklich auch sehr froh –
zumal ich mich in einer echt privilegierten Situation befand, weil ich sofort
das Einverständnis unserer Verantwortlichen bekommen habe. Normalerweise geht
ein Projektwechsel nämlich gar nicht so einfach und es wird zunächst alles
versucht, die Situation zum Besseren zu wenden und somit einen Projektwechsel
zu verhindern. In diesem Fall kamen mir aber die Erfahrungen der letzten Jahre
zugute.
Nun gut –
mit Monsieur Sani, unserem Koordinator vor Ort hatte ich dann auch schon ein
Gespräch geführt und auch er brachte mir unglaublich viel Verständnis und
Unterstützung entgegen. Nur mein Chef ließ eben noch nicht so ganz locker – und
wie ich es mir ja eigentlich schon im alten Jahr gewünscht hatte, sollte zwei
Wochen vor dem Zwischenseminar ein Gespräch zwischen meinen beiden
Chefs, Monsieur Sani und mir stattfinden, um endlich alles zu klären. Für das
Gespräch traf ich natürlich nicht beide Chefs, sondern nur einen der beiden an.
Hat mich zwar aufgeregt, aber letztendlich rennt mir hier die Zeit davon und
ich wollte das Gespräch also nicht noch einmal vertagen. Leider wurde im Laufe
des Gesprächs dann leider nicht ganz das Ziel verfolgt, mit dem wir eigentlich
dort hingefahren waren und Sani (und ich letztendlich natürlich auch) ließ sich
wieder einmal auf Versprechungen meines Chefs ein, der uns erneut alle
möglichen Vorschläge für neue Projekte und Arbeit auftischte. Im Nachhinein
habe ich mich so über mich selbst geärgert, dass ich in dieser Situation nicht
den Mumm hatte, die Situation zu klären und einfach (wie ja auch ursprünglich
geplant) einen Schlussstrich unter die ganze Sache zu ziehen. Ich war leider
etwas zu überfordert – auch damit, dass Sani wieder ernsthaft Interesse an den
Vorschlägen zeigte, wo wir ja eigentlich mit dem Ziel gekommen waren, die
Kooperation mit dieser Einsatzstelle ein für allemal zu beenden. Zudem sagte
ich mir die ganze Zeit, dass ich die Einsatzstelle ja nicht einfach so
verlassen könne, ohne etwas Neues ausprobiert zu haben und wenigstens ein
bisschen auf die Vorschläge meines Chefs eingegangen zu sein. So richtig
glücklich war ich mit dieser Situation aber nicht, ganz im Gegenteil. Nach all
den Gesprächen, die ich mit meinem Chef wohl umsonst geführt hatte, weil sich
nichts geändert hat, war ich mit meiner Geduld eigentlich am Ende und mit
meinem Kopf längst in einer neuen Einsatzstelle. Mich hat es unfassbar
geärgert, dass bei meinen Chefs erst dann die Alarmglocken schrillten, als es
hieß, dass ich dann eben die Einsatzstelle verlasse. Denn vorher waren sie
scheinbar nicht aufgewacht.
Ich sollte
meinem Chef jedenfalls eine Woche Zeit geben, um für mich ein ganz neues,
großes Programm zu erstellen. Nach einer Woche wurde mir zwar kein Programm
vorgestellt, aber ich sollte ihn und einen weiteren Kollegen in ein Dorf
begleiten, in dem eine Zusammenführung zahlreicher Dorfchefs der Umgebung
stattfinden sollte, um ihnen das Sensibilisierungsprogramm vorzustellen, das
mein Chef seit längerem geplant hatte, von dem ich aber bis dato noch überhaupt
keine Ahnung hatte. Zudem sollte die Sensibilisierung im Rahmen einer weiteren
Organisation meines Chefs stattfinden, von der ich noch weniger Ahnung hatte.
Trotzdem wollte ich natürlich trotzdem sehen, was der Tag ergeben sollte, ich
war ja auch schließlich mit auf den Vorschlag eingegangen.
Kurz
zusammengefasst lief der Tag dann circa so ab: Wir kamen viel zu spät an, als
trotzdem noch gar nicht alle da waren, weswegen wir nochmal warten mussten. Das
war nicht weiter schlimm und wenig später ging es dann auch los; mein Chef und
mein Kollege fingen – natürlich auf Ewe – an, ihr Programm vorzustellen, über
die Organisation und alles Mögliche andere zu reden. Die Angaben sind deswegen
so unpräzise, da ich extrem Schwierigkeiten hatte, alledem zu folgen, obwohl
sich ein Mann bereit erklärt hatte, mir alles auf Französisch synchron (!!!) zu
übersetzen. Aber sich auf die murmelnde französische Stimme zu konzentrieren,
während sich rechts neben mir mein Chef lautstark auf Ewe in Rage redete, war
einfach nicht vollständig möglich. Das ganze ging circa zwei Stunden so,
wohlgemerkt im Freien, weswegen also auch noch die Hitze dazukam. Irgendwann
wurde das Wort auch an mich übergeben, womit ich leider ein wenig überfordert
war, da ich ja weder über die Organisation, noch über das
Sensibilisierungsprogramm richtig Bescheid wusste und auch überhaupt den Grund
nicht ganz verstanden hatte, wieso ich an diesem Tag bei dieser Versammlung
dabei war. Nichtsdestotrotz konnte ich auf Französisch etwa 5 Minuten etwas
sagen, was mir wichtig erschien und schön war es, zumindest die Menschen mir
gegenüber zu sehen, die rege zuhörten und gefühlt alles in sich aufsaugten, was
ihnen von mir auf Ewe übersetzt wurde.
Damit war es
für diesen Tag aber auch schon getan und nach einem Mittagessen fuhr mich mein
Chef wieder nach Hause. So richtig „Arbeit“ konnte ich das an diesem Tag leider
also nicht nennen und selbst wenn es die nächsten Wochen so hätte weitergehen
sollen, habe ich mich irgendwann gefragt, ob mich mein Chef zukünftig täglich
in ein Dorf fahren würde und inwiefern ich außerdem konkret zu diesem Projekt
beitragen könnte.
Um den Bogen
zu schlagen: Zum Zeitpunkt des Zwischenseminars war ich sehr frustriert, aber
zudem stritten sich trotzdem noch zwei Stimmen in meinem Kopf: Einerseits sah
ich mich wie gesagt längst in einer neuen Einsatzstelle und hatte mit der alten
längst abgeschlossen. Auf der anderen Seite sagte ich mir selbst, dass ich
meine alte Einsatzstelle nicht einfach so verlassen konnte, ohne zumindest noch
ein bisschen weiter auf die Vorschläge meines Chefs einzugehen und zu sehen,
was seine Versprechungen ergeben würden. Und natürlich tat es mir auch Leid um
meine Kollegen, die ich nach all dieser Zeit natürlich trotzdem enorm ins Herz
geschlossen hatte.
Während
unseres Gesprächs merkten mir unsere Teamer meine Frustration natürlich genau
an, und setzten mir also eine Art Ultimatum. Bis zum Ende des Seminars sollte ich
mich konkret entscheiden, ob alte Einsatzstelle oder neues Projekt. Nach meiner
Entscheidung sollte ich dann aber auch die andere Stimme endgültig aus dem Kopf
schlagen. Es würde mir ja nichts bringen, ein weiteres halbes Jahr meine
Entscheidung zu bereuen – und ohnehin wüsste ich ja nicht, wie es kommen würde,
wenn ich mich anders entschieden hätte.
Nach
zahlreichen Gesprächen mit meiner Familie und mir wichtigen Freunden hier vor
Ort, denen ich im Übrigen unglaublich dankbar bin für ihren Rat, habe ich am
Ende des Seminars meine Entscheidung bekannt gegeben und werde nun endgültig
die Einsatzstelle wechseln. Übrigens hatte mein Chef nach dem Seminar wohl
wirklich endlich ein Programm zusammengestellt. Das tat mir zwar um seine
Arbeit Leid, aber andererseits kam er damit schon wieder circa zwei Wochen
später als versprochen – oder ganz eng gesehen sogar 5 Monate zu spät, denn er
wusste ja, dass ich im September bei ihm als Freiwillige anfangen würde.
Am Montag
werde ich nun in einer neuen Einsatzstelle anfangen, nachdem ich mehrere
Projekte angesehen habe und für den Übergang angefangen habe, togoischen
Incoming-Freiwilligen, die sich für ein weltwärts-Jahr in Deutschland beworben
haben, Deutschkurse zu geben. Das hat wirklich Spaß gemacht, aber ich habe mir
die Aufgabe mit einer weiteren Mitfreiwilligen geteilt, da auch sie im Moment
Probleme mit ihrer Einsatzstelle hat. Deswegen habe ich das Bedürfnis
angekündigt, einfach wieder mein eigenes Projekt mit meinen geregelten
Arbeitszeiten zu haben, zumal wir zu zweit für die Deutschkurse sowieso etwas
überbesetzt waren, da bisher nicht allzu viele Teilnehmer anwesend waren. Ich
freue mich nun unglaublich auf mein neues Projekt, bin wieder motiviert und
hoffe natürlich, dass das gut anläuft und mich für die verbleibenden Monate
hier zufrieden stellt.
Ganz kurz zu
der neuen Einsatzstelle: Das Projekt nennt sich „Midezon Togo“. Das Wort
„Midezon“ ist natürlich Ewe und bedeutet etwa so viel wie „Unterwegs für die
Entwicklung“. Die Organisation hat mehrere Projekte, wovon das Hauptprojekt in
der Unterstützung von Schulkindern besteht, die montags bis samstags
nachmittags in das Zentrum kommen, um von Hausaufgabenhilfe oder genereller
Nachhilfe, aber auch von Spielen und Aktivitäten profitieren. Das wird
voraussichtlich auch meine Hauptaufgabe sein. Morgens wird im Büro gearbeitet,
dafür werde ich jetzt in den nächsten Tagen herausfinden, ob ich auch anwesend
sein werde, wenn es genug Arbeit gibt, da ich ja sonst nur nachmittags arbeiten
werde. Mit mir zusammen kommen weitere zwei Kurzzeitfreiwillige aus Frankreich
an, die wohl für 4 Monate bleiben werden. Bei einer Anzahl von insgesamt etwa
50 Kindern, werden wir mit 3 Freiwilligen wahrscheinlich aber nicht überbesetzt
sein. Bisher habe ich nur den „Schatzmeister“ (so nennt man hier den- oder
diejenige, die die Finanzen regelt) der Organisation kennengelernt, aber ich
bin sehr gespannt, auch meine weiteren Kollegen bald kennenzulernen, vor allem
weil ich weiß, dass alle noch sehr jung sind! :-)
Soweit zu
den großen News aus der Einsatzstelle – ich freue mich so sehr und werde euch
bald weiter darüber berichten!
Ansonsten
führen Hannah und ich immer noch das Schwimmprojekt mit ihren Kindern weiter,
das unglaublich Spaß macht, vor allem, wenn man bei den Heimkindern, die ja
regelmäßig mitkommen, langsam Fortschritte sieht! Im Moment können einige mit
Schwimmnudeln schon richtig schwimmen und langsam möchten wir sie auch daran
gewöhnen, sich ohne Hilfe richtig über Wasser halten zu können.
Mitte
Februar ist einer unserer togoischen Freunde schon 30 Jahre alt geworden. Es
waren wieder alle bei ihm zu Hause eingeladen und es gab leckeres Essen und zu
trinken. Wir Freiwilligen haben uns alle zusammen ein Geschenk überlegt und ein
paar von uns haben aus Pagne selbst eine Schürze genäht, ein bisschen
symbolisch gemeint, da er im Besitz mehrerer Restaurants ist. Auf der Schürze
haben wir dann alle unterschrieben und somit hat er jetzt ein Andenken an uns
Freiwillige aus diesem Jahrgang. An diesem Abend hatte ich außerdem tatsächlich
die Gelegenheit, ein Gericht auszuprobieren, was ich bisher noch nicht probiert
hatte: Dzinkoumé, auch eine Art von Maisbrei, aber direkt in Tomatensoße
gekocht und seeeehr lecker. Eines meiner neuen Favourites!
Ansonsten
ist vor allem mein Samstag zurzeit immer etwas vollgepackter, da ich vormittags
bzw. über die Mittagszeit immer mit Hannah und den Kindern schwimmen bin und
anschließend immer versuche, um circa 16 Uhr zur Animation der Kinder bei
Midjo, einer anderen Organisation, zu sein. Bei dieser Organisation machen
Alina und Mara seit längerer Zeit schon einen spielerischen Deutschkurs für
einige Kinder und danach zur Animation werden verschiedene Spiele gespielt, die
meistens auch Mara und Alina organisieren. Als die beiden in Ghana auf dem
Seminar waren, sind kurzfristig Patricia und ich eingesprungen, da wir die
Leute der Organisation auch schon gut kennen und so haben wir ein bisschen den
Deutschkurs improvisiert und mit den Kindern gespielt.
Gestern ließen wir den Deutschkurs
ausnahmsweise aus und gingen direkt auf ein Schulgelände ganz in der Nähe, um
mit den Kindern eine Schatzsuche zu machen, die Alina mit einer französischen
Kurzzeitfreiwilligen aus ihrem Projekt erstellt und organisiert hat. Gestern
konnte ich ausnahmsweise auch schon früher und somit pünktlich bei Midjo sein –
und die Schatzsuche war wirklich ein voller Erfolg. Nach kurzer Zeit hatten wir
nicht nur die 10 Kinder von Midjo um uns herum, sondern gefühlt auch alle
anderen, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Schulgelände spielten und mitmachen
wollten. Umso besser! Die Kinder hatten einen Riesenspaß und der Schatz, den
die Kinder mit ihrer vervollständigten Schatzkarte finden mussten, war eine
Tüte Lollis, die gerade so für die ganze Meute an Kindern gereicht hat. Eine
der coolsten Aktionen, die ich seit Langem mit Kindern unternommen habe! Und
auf jeden Fall eine Wiederholung wert!
Das Prinzip der Schatzsuche haben wir zu Beginn erst einmal allen Kindern erklärt. (Foto: Ekue) |
Das erste Spiel: Ein Wettrennen, bei dem immer zwei Personen an ihren Füßen aneinander gebunden sind. Sie hatten ganz schön schnell eine geschickte Taktik raus! (Foto: Ekue) |
Möglichst schnell musste man bei diesem Spiel Punkte sammeln, in dem man mit dem Ball in die Kreise an der Wand trifft! (Foto: Ekue) |
Hier galt es die Wasserflaschen so schnell wie möglich zu füllen - obwohl die Plastikbecher durchlöchert waren. (Foto: Ekue) |
Die große Freude über den Gewinn des letzten Teils der Schatzkarte. (Foto: Ekue) |
Und nachdem der Schatz gefunden wurde, wurde die Belohnung brav an alle einzeln verteilt. (Foto: Ekue) |
Bei Midjo
findet mittwochs und freitags auch immer ein Tanzkurs statt, bei dem Mara,
Alina und Patricia regelmäßig teilnehmen. Alle paar Wochen bzw. Monate
organisieren sie dort dann eine Veranstaltung mit Tanz- und Trommelauftritten,
kleinen Theaterstücken und Gedichtsaufführungen. So eine Veranstaltung fand
auch am vergangenen Freitag statt und da war natürlich prompt der ganze Rest
der WG anwesend, um unsere anderen Mädels tatkräftig zu unterstützen. Dieser
Abend war wirklich cool, ich mag einfach die Art, wie man hier einfach nur auf
rhythmisches Trommeln tanzt. Teilweise sind die Tänzer und Trommler auch richtig
professionell und da bleibt mir manchmal schon der Mund offen stehen. Auf jeden
Fall eine gelungene Veranstaltung. Und mal sehen, ob ich nicht auch demnächst
mal den Tanzkurs ausprobiere – zumal mir übrigens an dem Abend der
Veranstaltung plötzlich mein zukünftiger Mitarbeiter (also der bereits erwähnte
„Schatzmeister“ meiner neuen Einsatzstelle) gegenüber stand. Er ist unter
anderem auch bei Midjo als Tänzer und meinte schon am Freitagabend, dass jetzt
kein Weg mehr daran vorbei führt, dass ich mittwochs und freitags mittanze, da
er mich einfach mitnehmen wird. Mal sehen, was das wird! :-D
Anfang
Februar nahm mich Monsieur Sani auch einmal mit nach Gleï, ein Dorf in der Nähe
von Atakpamé etwas weiter im Norden. Dort wird momentan von ASEVEC in
Kooperation mit dem Verein der Freunde Togos ein Waisenheim gebaut, in das
schon bald einige Kinder einziehen sollen. Gleichzeitig soll es aber auch als
Zentrum dienen, in das Kinder auch nachmittags für Aktivitäten kommen dürfen,
weil ein geregeltes Wochenprogramm mit den Betreuern vor Ort erstellt werden
soll, an dem somit alle Kinder der Umgebung gerne teilnehmen können. Kurzzeitig
mussten die Bauarbeiter ihre Arbeit stoppen und durften nicht weiterbauen, weil
es einige Probleme gab, doch jetzt gehen die Bauarbeiten wieder in großen
Schritten voran und schon bald können die ersten einziehen!
Die Baustelle in Gleï von außen... |
...ein bisschen näher... |
...der Flur... |
...und hier sollen Toiletten und Duschen hinein. |
An einem
anderen Wochenende sind ein paar von uns Mädels in das relativ neue und
natürlich moderne Radisson Blu Hotel von Lomé, in dem eine Modeveranstaltung
stattfand, bei der ein Freund von uns als Model mitgelaufen ist. Es war echt
lustig und cool zu sehen, wie er in verschiedenen Outfits über den roten
Teppich lief und es war hoffentlich nicht die letzte Show, bei der wir ihn
sehen konnten!
Noël auf dem Laufsteg :-) |
Insgesamt
fand in letzter Zeit bei allen ein bisschen ein Umbruch statt, was die
Wohnsituation betrifft. Aus der anderen 5-er WG fühlte sich speziell eine
Person die ganze letzte Zeit lang überhaupt nicht mehr wohl, sodass ein Umzug
nun nur noch die letzte Möglichkeit war, um die Allgemeinsituation wieder zu
entspannen. Auf dem Zwischenseminar in Ghana hatten zudem schon einige ein paar
Gedankenspiele mit anderen neuen WG-Konstellationen und auch der erste Gedanke
von Monsieur Sani, eine Gastfamilie zu finden, stellte sich als eher schwierig
heraus. Um die Situation endgültig zu besprechen und zu klären, trafen wir uns
letztes Wochenende samstags mit allen Lomé-Freiwilligen und Monsieur Sani
morgens bei uns zu einem netten und großen Frühstück. Dabei stellte sich alles
als viel weniger kompliziert heraus, als vielleicht gedacht, denn Stella aus
unserer WG erklärte sich freiwillig bereit, dass sie mit Katharina tauschen
würde. Für unsere WG natürlich super traurig, da es in dieser Konstellation
einfach so gut funktioniert hat und wir uns gegenseitig einfach alle so sehr
ins Herz geschlossen haben, dass wir eigentlich nicht wollten, dass jemand die
Wohngemeinschaft verlässt. Aber auf der anderen Seite haben wir alle großen Respekt
vor Stella, die einfach so von vornerein bereit war, die WG’s zu tauschen. Mit
einem weinenden Auge verabschiedeten wir Stella also am Donnerstagabend bei
einem etwas besonderen Essen, weil wir es auf die Dachterrasse verlagerten und
sie sich wünschen durfte, was es geben sollte. Vorher hatten wir ihr eine
Collage mit Bildern zusammengestellt, die wir hier ausdrucken ließen und sie
hinterließ uns einen selbstgebastelten riesengroßen Traumfänger, der nun bei
uns im Flur hängt und auf uns alle aufpassen soll :-). Mach’s gut, Stella, die
Tür steht immer offen und danke für die bisherige schöne Zeit!
Freitags
empfingen wir stattdessen herzlich Katharina, die ihre Koffer zu uns in die
Wohnung trug und sich nun schon eingerichtet hat. Herzlich Willkommen, Katharina,
wir freuen uns auf die kommende Zeit mit dir!
Gestern
haben wir auch schon den ersten Kurzzeitbesuch wieder verabschiedet, denn Maras
Papa war für eine Woche bei uns. Ganz ungewohnt, aber auch schön, wie sich
jetzt nach und nach der Besuch bei allen ankündigt und wir ganz plötzlich nicht
mehr die „Besucher“ sind, sondern allen anderen Lomé und unsere Freunde, das
Essen und die Märkte zeigen. Das zeigt uns aber auch, dass wir das Land, in dem
wir momentan wohnen, immer besser kennenlernen und doch entdecken wir sogar
zusammen mit dem Besuch noch einige Dinge, die wir noch nicht kennen. Und
irgendwie hat das „Entdecken“ hier somit überhaupt keine Grenze :-).
Soweit mal
wieder zur aktuellen Situation. Entschuldigt mich bitte wirklich für die
seltenen, dafür aber ellenlangen Blogeinträge. Ich hoffe, das langweilt euch
nicht und ihr gebt nicht schon nach der Hälfte auf. Ich möchte keine leeren
Versprechungen machen, aber ich versuche, in nächster Zeit mein Bestes zu
geben.
Vielen Dank
denen, die trotzdem immer fleißig mitlesen und somit ein bisschen an meinem
Jahr in Togo teilhaben. Ich freue mich jedes Mal, davon zu hören, wenn jemand
regelmäßig meinen Blog verfolgt!
Bis zum
nächsten Mal die besten Grüße aus Togo von eurer Valentina :-)
P.S.: Ich
habe den Blog am Sonntag geschrieben, aber wegen einiger Internetprobleme erst
heute hochgeladen, also wundert euch nicht :-)
P.P.S.: Von
der Veranstaltung bei Midjo gibt es noch ganz viele schöne Fotos, die ich aber noch nicht
habe und mir noch geben lasse. Ich selbst habe mit dem Handy leider nur Videos
und keine Fotos gemacht. Falls Ihr also Interesse habt, schaut in ein paar
Tagen nochmal auf diesem Blogeintrag vorbei, dann seht Ihr die Fotos auch!