Dienstag, 28. Februar 2017

Große Neuigkeiten!

Wie ihr seht: ich habe es vor dem Zwischenseminar nicht mehr geschafft, noch einen Blogeintrag hochzuladen und auch seit dem Zwischenseminar sind ja schon wieder Ewigkeiten vergangen. Es tut mir ja Leid – eigentlich hatte ich mir vorgenommen, wieder regelmäßiger zu schreiben.

So gebe ich Euch nun nach längerer Zeit mal wieder ein Update. Ganz allgemein geht es mir nach wie vor gut, worüber ich sehr froh bin, vor allem was meine Gesundheit betrifft. Bisher gab es bei mir wirklich noch nichts Ernstes und ich drücke die Daumen, dass dies weiterhin so bleibt! Das einzige Wehwehchen der letzten Zeit waren unglaubliche Rückenschmerzen, die jetzt aber nach dem Kauf einer neuen Matratze hoffentlich nach und nach verschwinden. Check!

Da dies in letzter Zeit ziemlich viel Zeit, Energie und Nerven beansprucht hat, möchte ich in diesem Eintrag gerne mit meiner Einsatzstellensituation und dem Zwischenseminar anfangen.
Was Letzteres betrifft, war ich wirklich froh, mal aus dem gewohnten Alltag herauszukommen und Lomé für eine Woche zu verlassen. Es war zwar auf der einen Seite auch schade, da zwei Tage zuvor ja auch erst die anderen vom Zwischenseminar aus Ghana mit schön viel Besuch zurückkamen und ich gerne mehr mit ihnen unternommen hätte, aber eine kleine Auszeit tat gut. Außerdem war ich nach dem ersten Tag, als die anderen zum Zwischenseminar in Ghana waren das erste Mal froh, doch in Togo für das Seminar eingeteilt zu sein (vorher hatte ich die, die nach Ghana durften, sehr beneidet), da sich am ersten Abend in Ghana wieder ein Überfall auf eine Gruppe von 14 Freiwilligen ereignete, worauf ich absolut froh war, so etwas nicht noch einmal erleben zu müssen.  Zur Beruhigung: Auch diesmal ist es glimpflich ausgegangen und keiner wurde verletzt, aber der Schock saß erneut tief, auch bei den Daheimgebliebenen.

Wir waren für unser Seminar nicht weit von Lomé, ein bisschen außerhalb, circa eine Dreiviertelstunde entfernt am Togosee. Dort haben wir die 7 Nächte in kleinen Bungalows direkt am Seestrand verbracht, ein unglaublich schöner, ruhiger und idyllischer Ort und abgesehen davon wurden wir wunderbar lieb und freundlich vom Personal umsorgt und gut bekocht! Das Zwischenseminar verlief wirklich erfolgreich, hat jedem von uns die Gelegenheit zu geben, die vergangene Zeit ausführlich zu reflektieren und sich auch schon einmal Gedanken über die verbleibende Zeit und sogar die Zeit nach Togo zu machen. Über alles haben wir ausführlich gesprochen und haben uns so also mit unseren Einheiten an den Schlagwörtern „Rückblick“, „Ausblick“, und „Weitblick“ entlang gehangelt. Da wir ja eine gemischte Freiwilligengruppe aus Ghana und Togo waren, war es zudem noch unglaublich interessant, sich während, aber auch außerhalb der Einheiten in Gesprächen ein bisschen auszutauschen und viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zwischen den benachbarten Ländern und unserem Freiwilligendienst festzustellen.

Beim Zwischenseminar: Unser Ausblick aus dem Zimmer...

...ein Blick auf ein paar der Bungalows...

...ein Blick auf den "Seestrand"...

...ein wirklich schöner Ort!

Rückblickend habe ich für mich das Seminar aber vor allem gebraucht und auch genutzt, um meine Einsatzstellensituation, mit der ich immer noch nicht glücklicher war, endlich zu ändern. Unsere beiden Teamer, die für die beiden Seminare den weiten Weg von Deutschland nach Westafrika auf sich genommen hatten, gaben uns von Anfang an die Möglichkeit, mit ihnen bei Bedarf Einzelgespräche zu führen. Dieses Bedürfnis hatte ich absolut und trug mich also direkt zu Anfang in die Liste ein. Die konkrete Situation sah zu diesem Zeitpunkt folgendermaßen aus:
Anfang des Jahres hatte ich mit unserer Verantwortlichen in Deutschland telefoniert, um einerseits noch den Überfall zu besprechen, aber hauptsächlich, um ihr die Situation in der Einsatzstelle zu erklären. Von ihr aus gab es von Anfang an keine Einwände dagegen, die Einsatzstelle zu wechseln, da auch Erfahrungen aus den letzten Jahren ja schon das Gleiche ergeben hatten und man dieses Jahr meinem Chef eine letzte Chance geben wollte. Chance vertan – also Geduld von unserer Seite aus am Ende und das OK meiner Organisation in Deutschland mit dem Appell, sich einfach so schnell wie möglich um etwas Neues zu bemühen und mit der alten Einsatzstelle abzuhaken. Daraufhin war ich wirklich auch sehr froh – zumal ich mich in einer echt privilegierten Situation befand, weil ich sofort das Einverständnis unserer Verantwortlichen bekommen habe. Normalerweise geht ein Projektwechsel nämlich gar nicht so einfach und es wird zunächst alles versucht, die Situation zum Besseren zu wenden und somit einen Projektwechsel zu verhindern. In diesem Fall kamen mir aber die Erfahrungen der letzten Jahre zugute.
Nun gut – mit Monsieur Sani, unserem Koordinator vor Ort hatte ich dann auch schon ein Gespräch geführt und auch er brachte mir unglaublich viel Verständnis und Unterstützung entgegen. Nur mein Chef ließ eben noch nicht so ganz locker – und wie ich es mir ja eigentlich schon im alten Jahr gewünscht hatte, sollte zwei Wochen vor dem Zwischenseminar ein Gespräch zwischen meinen beiden Chefs, Monsieur Sani und mir stattfinden, um endlich alles zu klären. Für das Gespräch traf ich natürlich nicht beide Chefs, sondern nur einen der beiden an. Hat mich zwar aufgeregt, aber letztendlich rennt mir hier die Zeit davon und ich wollte das Gespräch also nicht noch einmal vertagen. Leider wurde im Laufe des Gesprächs dann leider nicht ganz das Ziel verfolgt, mit dem wir eigentlich dort hingefahren waren und Sani (und ich letztendlich natürlich auch) ließ sich wieder einmal auf Versprechungen meines Chefs ein, der uns erneut alle möglichen Vorschläge für neue Projekte und Arbeit auftischte. Im Nachhinein habe ich mich so über mich selbst geärgert, dass ich in dieser Situation nicht den Mumm hatte, die Situation zu klären und einfach (wie ja auch ursprünglich geplant) einen Schlussstrich unter die ganze Sache zu ziehen. Ich war leider etwas zu überfordert – auch damit, dass Sani wieder ernsthaft Interesse an den Vorschlägen zeigte, wo wir ja eigentlich mit dem Ziel gekommen waren, die Kooperation mit dieser Einsatzstelle ein für allemal zu beenden. Zudem sagte ich mir die ganze Zeit, dass ich die Einsatzstelle ja nicht einfach so verlassen könne, ohne etwas Neues ausprobiert zu haben und wenigstens ein bisschen auf die Vorschläge meines Chefs eingegangen zu sein. So richtig glücklich war ich mit dieser Situation aber nicht, ganz im Gegenteil. Nach all den Gesprächen, die ich mit meinem Chef wohl umsonst geführt hatte, weil sich nichts geändert hat, war ich mit meiner Geduld eigentlich am Ende und mit meinem Kopf längst in einer neuen Einsatzstelle. Mich hat es unfassbar geärgert, dass bei meinen Chefs erst dann die Alarmglocken schrillten, als es hieß, dass ich dann eben die Einsatzstelle verlasse. Denn vorher waren sie scheinbar nicht aufgewacht.
Ich sollte meinem Chef jedenfalls eine Woche Zeit geben, um für mich ein ganz neues, großes Programm zu erstellen. Nach einer Woche wurde mir zwar kein Programm vorgestellt, aber ich sollte ihn und einen weiteren Kollegen in ein Dorf begleiten, in dem eine Zusammenführung zahlreicher Dorfchefs der Umgebung stattfinden sollte, um ihnen das Sensibilisierungsprogramm vorzustellen, das mein Chef seit längerem geplant hatte, von dem ich aber bis dato noch überhaupt keine Ahnung hatte. Zudem sollte die Sensibilisierung im Rahmen einer weiteren Organisation meines Chefs stattfinden, von der ich noch weniger Ahnung hatte. Trotzdem wollte ich natürlich trotzdem sehen, was der Tag ergeben sollte, ich war ja auch schließlich mit auf den Vorschlag eingegangen.
Kurz zusammengefasst lief der Tag dann circa so ab: Wir kamen viel zu spät an, als trotzdem noch gar nicht alle da waren, weswegen wir nochmal warten mussten. Das war nicht weiter schlimm und wenig später ging es dann auch los; mein Chef und mein Kollege fingen – natürlich auf Ewe – an, ihr Programm vorzustellen, über die Organisation und alles Mögliche andere zu reden. Die Angaben sind deswegen so unpräzise, da ich extrem Schwierigkeiten hatte, alledem zu folgen, obwohl sich ein Mann bereit erklärt hatte, mir alles auf Französisch synchron (!!!) zu übersetzen. Aber sich auf die murmelnde französische Stimme zu konzentrieren, während sich rechts neben mir mein Chef lautstark auf Ewe in Rage redete, war einfach nicht vollständig möglich. Das ganze ging circa zwei Stunden so, wohlgemerkt im Freien, weswegen also auch noch die Hitze dazukam. Irgendwann wurde das Wort auch an mich übergeben, womit ich leider ein wenig überfordert war, da ich ja weder über die Organisation, noch über das Sensibilisierungsprogramm richtig Bescheid wusste und auch überhaupt den Grund nicht ganz verstanden hatte, wieso ich an diesem Tag bei dieser Versammlung dabei war. Nichtsdestotrotz konnte ich auf Französisch etwa 5 Minuten etwas sagen, was mir wichtig erschien und schön war es, zumindest die Menschen mir gegenüber zu sehen, die rege zuhörten und gefühlt alles in sich aufsaugten, was ihnen von mir auf Ewe übersetzt wurde.
Damit war es für diesen Tag aber auch schon getan und nach einem Mittagessen fuhr mich mein Chef wieder nach Hause. So richtig „Arbeit“ konnte ich das an diesem Tag leider also nicht nennen und selbst wenn es die nächsten Wochen so hätte weitergehen sollen, habe ich mich irgendwann gefragt, ob mich mein Chef zukünftig täglich in ein Dorf fahren würde und inwiefern ich außerdem konkret zu diesem Projekt beitragen könnte.
Um den Bogen zu schlagen: Zum Zeitpunkt des Zwischenseminars war ich sehr frustriert, aber zudem stritten sich trotzdem noch zwei Stimmen in meinem Kopf: Einerseits sah ich mich wie gesagt längst in einer neuen Einsatzstelle und hatte mit der alten längst abgeschlossen. Auf der anderen Seite sagte ich mir selbst, dass ich meine alte Einsatzstelle nicht einfach so verlassen konnte, ohne zumindest noch ein bisschen weiter auf die Vorschläge meines Chefs einzugehen und zu sehen, was seine Versprechungen ergeben würden. Und natürlich tat es mir auch Leid um meine Kollegen, die ich nach all dieser Zeit natürlich trotzdem enorm ins Herz geschlossen hatte.
Während unseres Gesprächs merkten mir unsere Teamer meine Frustration natürlich genau an, und setzten mir also eine Art Ultimatum. Bis zum Ende des Seminars sollte ich mich konkret entscheiden, ob alte Einsatzstelle oder neues Projekt. Nach meiner Entscheidung sollte ich dann aber auch die andere Stimme endgültig aus dem Kopf schlagen. Es würde mir ja nichts bringen, ein weiteres halbes Jahr meine Entscheidung zu bereuen – und ohnehin wüsste ich ja nicht, wie es kommen würde, wenn ich mich anders entschieden hätte.
Nach zahlreichen Gesprächen mit meiner Familie und mir wichtigen Freunden hier vor Ort, denen ich im Übrigen unglaublich dankbar bin für ihren Rat, habe ich am Ende des Seminars meine Entscheidung bekannt gegeben und werde nun endgültig die Einsatzstelle wechseln. Übrigens hatte mein Chef nach dem Seminar wohl wirklich endlich ein Programm zusammengestellt. Das tat mir zwar um seine Arbeit Leid, aber andererseits kam er damit schon wieder circa zwei Wochen später als versprochen – oder ganz eng gesehen sogar 5 Monate zu spät, denn er wusste ja, dass ich im September bei ihm als Freiwillige anfangen würde.
Am Montag werde ich nun in einer neuen Einsatzstelle anfangen, nachdem ich mehrere Projekte angesehen habe und für den Übergang angefangen habe, togoischen Incoming-Freiwilligen, die sich für ein weltwärts-Jahr in Deutschland beworben haben, Deutschkurse zu geben. Das hat wirklich Spaß gemacht, aber ich habe mir die Aufgabe mit einer weiteren Mitfreiwilligen geteilt, da auch sie im Moment Probleme mit ihrer Einsatzstelle hat. Deswegen habe ich das Bedürfnis angekündigt, einfach wieder mein eigenes Projekt mit meinen geregelten Arbeitszeiten zu haben, zumal wir zu zweit für die Deutschkurse sowieso etwas überbesetzt waren, da bisher nicht allzu viele Teilnehmer anwesend waren. Ich freue mich nun unglaublich auf mein neues Projekt, bin wieder motiviert und hoffe natürlich, dass das gut anläuft und mich für die verbleibenden Monate hier zufrieden stellt.

Ganz kurz zu der neuen Einsatzstelle: Das Projekt nennt sich „Midezon Togo“. Das Wort „Midezon“ ist natürlich Ewe und bedeutet etwa so viel wie „Unterwegs für die Entwicklung“. Die Organisation hat mehrere Projekte, wovon das Hauptprojekt in der Unterstützung von Schulkindern besteht, die montags bis samstags nachmittags in das Zentrum kommen, um von Hausaufgabenhilfe oder genereller Nachhilfe, aber auch von Spielen und Aktivitäten profitieren. Das wird voraussichtlich auch meine Hauptaufgabe sein. Morgens wird im Büro gearbeitet, dafür werde ich jetzt in den nächsten Tagen herausfinden, ob ich auch anwesend sein werde, wenn es genug Arbeit gibt, da ich ja sonst nur nachmittags arbeiten werde. Mit mir zusammen kommen weitere zwei Kurzzeitfreiwillige aus Frankreich an, die wohl für 4 Monate bleiben werden. Bei einer Anzahl von insgesamt etwa 50 Kindern, werden wir mit 3 Freiwilligen wahrscheinlich aber nicht überbesetzt sein. Bisher habe ich nur den „Schatzmeister“ (so nennt man hier den- oder diejenige, die die Finanzen regelt) der Organisation kennengelernt, aber ich bin sehr gespannt, auch meine weiteren Kollegen bald kennenzulernen, vor allem weil ich weiß, dass alle noch sehr jung sind! :-)

Soweit zu den großen News aus der Einsatzstelle – ich freue mich so sehr und werde euch bald weiter darüber berichten!

Ansonsten führen Hannah und ich immer noch das Schwimmprojekt mit ihren Kindern weiter, das unglaublich Spaß macht, vor allem, wenn man bei den Heimkindern, die ja regelmäßig mitkommen, langsam Fortschritte sieht! Im Moment können einige mit Schwimmnudeln schon richtig schwimmen und langsam möchten wir sie auch daran gewöhnen, sich ohne Hilfe richtig über Wasser halten zu können.

Mitte Februar ist einer unserer togoischen Freunde schon 30 Jahre alt geworden. Es waren wieder alle bei ihm zu Hause eingeladen und es gab leckeres Essen und zu trinken. Wir Freiwilligen haben uns alle zusammen ein Geschenk überlegt und ein paar von uns haben aus Pagne selbst eine Schürze genäht, ein bisschen symbolisch gemeint, da er im Besitz mehrerer Restaurants ist. Auf der Schürze haben wir dann alle unterschrieben und somit hat er jetzt ein Andenken an uns Freiwillige aus diesem Jahrgang. An diesem Abend hatte ich außerdem tatsächlich die Gelegenheit, ein Gericht auszuprobieren, was ich bisher noch nicht probiert hatte: Dzinkoumé, auch eine Art von Maisbrei, aber direkt in Tomatensoße gekocht und seeeehr lecker. Eines meiner neuen Favourites!

Ansonsten ist vor allem mein Samstag zurzeit immer etwas vollgepackter, da ich vormittags bzw. über die Mittagszeit immer mit Hannah und den Kindern schwimmen bin und anschließend immer versuche, um circa 16 Uhr zur Animation der Kinder bei Midjo, einer anderen Organisation, zu sein. Bei dieser Organisation machen Alina und Mara seit längerer Zeit schon einen spielerischen Deutschkurs für einige Kinder und danach zur Animation werden verschiedene Spiele gespielt, die meistens auch Mara und Alina organisieren. Als die beiden in Ghana auf dem Seminar waren, sind kurzfristig Patricia und ich eingesprungen, da wir die Leute der Organisation auch schon gut kennen und so haben wir ein bisschen den Deutschkurs improvisiert und mit den Kindern gespielt.
Gestern ließen wir den Deutschkurs ausnahmsweise aus und gingen direkt auf ein Schulgelände ganz in der Nähe, um mit den Kindern eine Schatzsuche zu machen, die Alina mit einer französischen Kurzzeitfreiwilligen aus ihrem Projekt erstellt und organisiert hat. Gestern konnte ich ausnahmsweise auch schon früher und somit pünktlich bei Midjo sein – und die Schatzsuche war wirklich ein voller Erfolg. Nach kurzer Zeit hatten wir nicht nur die 10 Kinder von Midjo um uns herum, sondern gefühlt auch alle anderen, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Schulgelände spielten und mitmachen wollten. Umso besser! Die Kinder hatten einen Riesenspaß und der Schatz, den die Kinder mit ihrer vervollständigten Schatzkarte finden mussten, war eine Tüte Lollis, die gerade so für die ganze Meute an Kindern gereicht hat. Eine der coolsten Aktionen, die ich seit Langem mit Kindern unternommen habe! Und auf jeden Fall eine Wiederholung wert!

Das Prinzip der Schatzsuche haben wir zu Beginn erst einmal allen Kindern erklärt. (Foto: Ekue)

Das erste Spiel: Ein Wettrennen, bei dem immer zwei Personen an ihren Füßen aneinander gebunden sind. Sie hatten ganz schön schnell eine geschickte Taktik raus! (Foto: Ekue)

Möglichst schnell musste man bei diesem Spiel Punkte sammeln, in dem man mit dem Ball in die Kreise an der Wand trifft! (Foto: Ekue)

Hier galt es die Wasserflaschen so schnell wie möglich zu füllen - obwohl die Plastikbecher durchlöchert waren. (Foto: Ekue)

Die große Freude über den Gewinn des letzten Teils der Schatzkarte. (Foto: Ekue)

Und nachdem der Schatz gefunden wurde, wurde die Belohnung brav an alle einzeln verteilt. (Foto: Ekue)

Bei Midjo findet mittwochs und freitags auch immer ein Tanzkurs statt, bei dem Mara, Alina und Patricia regelmäßig teilnehmen. Alle paar Wochen bzw. Monate organisieren sie dort dann eine Veranstaltung mit Tanz- und Trommelauftritten, kleinen Theaterstücken und Gedichtsaufführungen. So eine Veranstaltung fand auch am vergangenen Freitag statt und da war natürlich prompt der ganze Rest der WG anwesend, um unsere anderen Mädels tatkräftig zu unterstützen. Dieser Abend war wirklich cool, ich mag einfach die Art, wie man hier einfach nur auf rhythmisches Trommeln tanzt. Teilweise sind die Tänzer und Trommler auch richtig professionell und da bleibt mir manchmal schon der Mund offen stehen. Auf jeden Fall eine gelungene Veranstaltung. Und mal sehen, ob ich nicht auch demnächst mal den Tanzkurs ausprobiere – zumal mir übrigens an dem Abend der Veranstaltung plötzlich mein zukünftiger Mitarbeiter (also der bereits erwähnte „Schatzmeister“ meiner neuen Einsatzstelle) gegenüber stand. Er ist unter anderem auch bei Midjo als Tänzer und meinte schon am Freitagabend, dass jetzt kein Weg mehr daran vorbei führt, dass ich mittwochs und freitags mittanze, da er mich einfach mitnehmen wird. Mal sehen, was das wird! :-D

Anfang Februar nahm mich Monsieur Sani auch einmal mit nach Gleï, ein Dorf in der Nähe von Atakpamé etwas weiter im Norden. Dort wird momentan von ASEVEC in Kooperation mit dem Verein der Freunde Togos ein Waisenheim gebaut, in das schon bald einige Kinder einziehen sollen. Gleichzeitig soll es aber auch als Zentrum dienen, in das Kinder auch nachmittags für Aktivitäten kommen dürfen, weil ein geregeltes Wochenprogramm mit den Betreuern vor Ort erstellt werden soll, an dem somit alle Kinder der Umgebung gerne teilnehmen können. Kurzzeitig mussten die Bauarbeiter ihre Arbeit stoppen und durften nicht weiterbauen, weil es einige Probleme gab, doch jetzt gehen die Bauarbeiten wieder in großen Schritten voran und schon bald können die ersten einziehen!

Die Baustelle in Gleï von außen...

...ein bisschen näher...

...der Flur...

...und hier sollen Toiletten und Duschen hinein.

An einem anderen Wochenende sind ein paar von uns Mädels in das relativ neue und natürlich moderne Radisson Blu Hotel von Lomé, in dem eine Modeveranstaltung stattfand, bei der ein Freund von uns als Model mitgelaufen ist. Es war echt lustig und cool zu sehen, wie er in verschiedenen Outfits über den roten Teppich lief und es war hoffentlich nicht die letzte Show, bei der wir ihn sehen konnten!

Noël auf dem Laufsteg :-)

Insgesamt fand in letzter Zeit bei allen ein bisschen ein Umbruch statt, was die Wohnsituation betrifft. Aus der anderen 5-er WG fühlte sich speziell eine Person die ganze letzte Zeit lang überhaupt nicht mehr wohl, sodass ein Umzug nun nur noch die letzte Möglichkeit war, um die Allgemeinsituation wieder zu entspannen. Auf dem Zwischenseminar in Ghana hatten zudem schon einige ein paar Gedankenspiele mit anderen neuen WG-Konstellationen und auch der erste Gedanke von Monsieur Sani, eine Gastfamilie zu finden, stellte sich als eher schwierig heraus. Um die Situation endgültig zu besprechen und zu klären, trafen wir uns letztes Wochenende samstags mit allen Lomé-Freiwilligen und Monsieur Sani morgens bei uns zu einem netten und großen Frühstück. Dabei stellte sich alles als viel weniger kompliziert heraus, als vielleicht gedacht, denn Stella aus unserer WG erklärte sich freiwillig bereit, dass sie mit Katharina tauschen würde. Für unsere WG natürlich super traurig, da es in dieser Konstellation einfach so gut funktioniert hat und wir uns gegenseitig einfach alle so sehr ins Herz geschlossen haben, dass wir eigentlich nicht wollten, dass jemand die Wohngemeinschaft verlässt. Aber auf der anderen Seite haben wir alle großen Respekt vor Stella, die einfach so von vornerein bereit war, die WG’s zu tauschen. Mit einem weinenden Auge verabschiedeten wir Stella also am Donnerstagabend bei einem etwas besonderen Essen, weil wir es auf die Dachterrasse verlagerten und sie sich wünschen durfte, was es geben sollte. Vorher hatten wir ihr eine Collage mit Bildern zusammengestellt, die wir hier ausdrucken ließen und sie hinterließ uns einen selbstgebastelten riesengroßen Traumfänger, der nun bei uns im Flur hängt und auf uns alle aufpassen soll :-). Mach’s gut, Stella, die Tür steht immer offen und danke für die bisherige schöne Zeit!
Freitags empfingen wir stattdessen herzlich Katharina, die ihre Koffer zu uns in die Wohnung trug und sich nun schon eingerichtet hat. Herzlich Willkommen, Katharina, wir freuen uns auf die kommende Zeit mit dir!

Gestern haben wir auch schon den ersten Kurzzeitbesuch wieder verabschiedet, denn Maras Papa war für eine Woche bei uns. Ganz ungewohnt, aber auch schön, wie sich jetzt nach und nach der Besuch bei allen ankündigt und wir ganz plötzlich nicht mehr die „Besucher“ sind, sondern allen anderen Lomé und unsere Freunde, das Essen und die Märkte zeigen. Das zeigt uns aber auch, dass wir das Land, in dem wir momentan wohnen, immer besser kennenlernen und doch entdecken wir sogar zusammen mit dem Besuch noch einige Dinge, die wir noch nicht kennen. Und irgendwie hat das „Entdecken“ hier somit überhaupt keine Grenze :-).

Soweit mal wieder zur aktuellen Situation. Entschuldigt mich bitte wirklich für die seltenen, dafür aber ellenlangen Blogeinträge. Ich hoffe, das langweilt euch nicht und ihr gebt nicht schon nach der Hälfte auf. Ich möchte keine leeren Versprechungen machen, aber ich versuche, in nächster Zeit mein Bestes zu geben.
Vielen Dank denen, die trotzdem immer fleißig mitlesen und somit ein bisschen an meinem Jahr in Togo teilhaben. Ich freue mich jedes Mal, davon zu hören, wenn jemand regelmäßig meinen Blog verfolgt!


Bis zum nächsten Mal die besten Grüße aus Togo von eurer Valentina :-)

P.S.: Ich habe den Blog am Sonntag geschrieben, aber wegen einiger Internetprobleme erst heute hochgeladen, also wundert euch nicht :-)

P.P.S.: Von der Veranstaltung bei Midjo gibt es noch ganz viele schöne Fotos, die ich aber noch nicht habe und mir noch geben lasse. Ich selbst habe mit dem Handy leider nur Videos und keine Fotos gemacht. Falls Ihr also Interesse habt, schaut in ein paar Tagen nochmal auf diesem Blogeintrag vorbei, dann seht Ihr die Fotos auch!